Tierisch gute Rezepte...

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..."Grünzeug schmeckt immer"...

Montag, 13. Oktober 2014

Rückkehr aus dem Paradies, ran an den Backofen: kleiner Mohn-Käsekuchen

Bom Día!

Ja, ich war im Urlaub. 9 Tage im Paradies liegen hinter mir...wo das liegt? Vor der afrikanischen Küste. Es nennt sich Madeira. Bestimmt denkt jetzt jeder an Rentner in Reisebussen, an alternde englische Ehepaare mit Sonnenhüten ("That flower is lovely George, isn't it?") und an Romy Schneider in ihrer Paraderolle als Sissi, die ja bekanntlich aufgrund ihres Lungenleidens eine Zeitlang auf Madeira war.
So ist es auch.
Allerdings macht es überhaupt nichts! Denn die wunderbare Natur macht jedes Klischee wett. Die Insel ist wie geschaffen für alle erdenklichen Pflanzen, und was bei uns im Topf auf der Fensterbank dahinkümmert, wächst auf Madeira einfach so am Straßenrand. Wir schwelgten in Obst, für das jetzt die ideale Jahreszeit war: Äpfel, Birnen, Bananen von der Insel (diese schmecken ganz anders als bei uns, sie sind kürzer und dicker und das Fruchtfleisch ist fest, dunkelgelb und schmeckt viel fruchtiger und saftiger), Maracujas (Passionsblumen wachsen als Terrassenbeschatter oder einfach so, am Zaun entlang), Mangos, Orangen, Zitronen, Trauben (der Wein wuchert wild auf beinahe jeder erdenklichen freien Fläche) und viele, viele mehr. Außerdem habe ich eine neue Frucht kennengelernt: Die Ananasbanane, die genau so schmeckt, wie sie heißt, und unglaublicherweise ist sie die Frucht des Philodendron, einer Zimmerpflanze! (Wer nicht weiß, wie sie aussieht, kann ja einmal googlen ;)
Außer Obst gibt es auf Madeira natürlich den Lorbeerwald und auch viele Eukalyptusbäume, sodass man sich teilweise wie in Australien fühlt. Bis auf die Temperatur, denn diese beträgt das ganze Jahr angenehme 25 °C, im Winter etwas kühler, im Sommer etwas wärmer.
Und auch der Ozean war über 23 °C warm, sodass ich tatsächlich einmal im Meer schwimmen war...herrlich! Und das, obwohl Madeira eine Vulkaninsel ist und eigentlich hauptsächlich Steilküsten besitzt, wobei der steile Abfall auch unter Wasser weitergeht und das Meer um die Insel herum von einem unglaublich intensiven Dunkelblau ist. In diesem Wasser leben natürlich auch besonders viele Fische und auch Wale. Typisch ist der schwarze Degenfisch, Espada, ein Tiefseefisch, der zwar ein bisschen fremdartig aussieht, aber wunderbar schmeckt..
Aber am besten lasse ich einfach Bilder sprechen, das ist sowieso viel eindrücklicher:


Das war der Ausblick nach links von unserem Hotelbalkon...am Morgen :)

Der Ausblick vom Hotel nach rechts...

Hibiskus

der rauhe Atlantik bei Porto Moniz

So sieht es vom Gebirge in der Inselmitte gesehen aus 

der Lorbeerwald

Amaryllis belladonna...wachsen überall am Wegesrand

die Strelitzien, für die Madeira berühmt ist

besagter Philodendron

...eine blühende und fruchtende Bananenstaude

Bougainvillea...wächst bei uns auch nur mickerig.

eine Bananen-Passionsblume, sie hat leberwurstförmige Früchte

Zügeldelfine, die wir beim Whale watching gesehen haben


...hier spielen sie mit dem Boot!

selbstgepflückte Maracujas...

Was ist das? 

In der Markthalle von Funchal. Das längliche Grüne sind die Philodendronfrüchte...

Nach 9 Tagen hieß es dann zurück in die Normalität, sprich, nach Deutschland. Glücklicherweise meinte es der Wettergott gut mit uns, denn bei unserer Ankunft konnte auch good old Germany mit spätsommerlichen Temperaturen aufwarten, sodass der Kontrast zur Insel nicht ganz so stark war.
Am Freitag ging ich dann gleich wieder meiner Hauptbeschäftigung nach: Backen ;)
Für den zum Zweck der Apfelernte angesetzten Besuch bei meiner Oma habe ich mich für kleinen Käsekuchen mit Mohn entschieden. Klein deshalb, weil ich mir ja schließlich die im Urlaub und auch schon davor angefr******* Pfunde wieder absparen muss und deshalb nur ein winzig kleines, schmales Probierstückchen gegessen habe ;) Und wie heißt es so schön: Klein, aber oho.

Da der Kuchen bei meiner Familie gut ankam, verlasse ich mich auf ihr Urteil und gebe nun das Rezept weiter :)

Für eine Springform 20 cm braucht man:

für den Teig:

125 g Mehl
25   g Zucker
1     Prise Salz
1     Eigelb
65   g kalte Butter

für die Mohnmasse:

60   mL Milch
25   g Butter
25   g Zucker
1/2  TL abgeriebene Zitronenschale
125 g gemahlener Mohn (wir kaufen immer ungemahlenen Blaumohn und mahlen in dann selbst in               unserer Mohnmühle, er schmeckt dann einfach aromatischer)

für die Käsemasse:

1     Ei
(1     Eiweiß)
60   g Zucker
250 g Quark (20%)
100 g Schmand
1     gehäufter EL Speisestärke
1/2  TL abgeriebene Zitronenschale
2     TL frisch gepresster Zitronensaft

Und so geht's:

Aus den Teigzutaten rasch einen Mürbeteig kneten, nicht wundern, er ist ziemlich bröselig! Dann den zu einer Kugel geformten Teig ca. eine halbe Stunde in den Kühlschrank stellen.

Für die Mohnmasse alle Zutaten bis auf den Mohn zusammen aufkochen, den Topf vom Herd nehmen und den gemahlenen Mohn einrühren. Anschließend mit geschlossenem Deckel in Ruhe quellen lassen.

Den Backofen auf 175 °C vorheizen.

Für die Quarkmasse das Ei trennen. Jetzt das Eiweiß (ich habe noch das Eiweiß, das vom Teig übrig geblieben ist, dazugegeben, so wird die Masse fluffiger!) erst leicht anschlagen, dann den Zucker einrieseln lassen und schön steif schlagen.

Das Eigelb mit dem Quark, dem Schmand, der Stärke und Zitronenschale und -saft gut verrühren und anschließend den Eischnee darunterheben. (Hier ist mir leider ein Missgeschick passiert und ich habe im Eifer des Gefechts vergessen, das Eigelb dazuzugeben. Das ist aber überhaupt nicht aufgefallen, die Masse ging trotzdem auf und hat wunderbar geschmeckt...puuh, nochmal Glück gehabt :)

Jetzt nimmt man den Teig aus dem Kühlschrank und rollt ihn etwas größer als die Fläche der Springform aus. Dann stellt man die gefettete und gemehlte Form auf den Teig und fährt einmal mit einem scharfen Messer die Kontur nach. Fertig ist der Kuchenboden, den man jetzt nur noch in die Form legen muss ...:) Für den Rand einfach die Ränder der Reste glatt schneiden und in der Form anbringen.

Dann gibt man zuerst die gequollene Mohnmasse auf den Teig und streicht sie glatt, hierauf folgt die Quarkmasse, mit der man ebenso verfährt.

Der Kuchen kommt jetzt für 30 min. in den Ofen (Umluft 160°), danach schaltet man noch einmal für 10-15 min. hoch auf 200 °C (Umluft 180 °C).

Den Kuchen auf einem Kuchengitter in der Form auskühlen lassen...und nicht traurig sein, wenn er wieder in sich zusammenfällt! Das ist nunmal bei den meisten Käsekuchen so...und er sieht beim Anschneiden trotzdem noch schön aus, versprochen :)




Gutes Gelingen und guten Appetit,

Miakatzi

P.S.: Die Bilder sind dieses Mal nicht so schön geworden, da ich sie in Eile aufnehmen musste...die ganze Familie hat hungrig darauf gewartet, ihn endlich aufessen zu können ;)

Das Rezept ist modifiziert und stammt aus dem GU-Buch "Kleine Kuchen"

2 Kommentare:

  1. Hey ,du hast dich mal wieder übertroffen...
    Dein Schreibstil ist mehr als spannend.
    Gefällt mir sehr

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